Arm trotz Ausbildungsplatz

04.09.2012

Über 550 junge Menschen müssen Geld vom Staat beantragen um Leben zu können „Vielen niedersächsischen Auszubildenden reicht ihr Lohn nicht aus, um den Schritt in ein eigenständiges Erwachsenenleben zu vollziehen. Und das obwohl sie auf der Arbeit wie Erwachsenen behandelt werden und genauso hart und lange schuften müssen wie diese", stellt die niedersächsische Bundestagsabgeordnete der LINKEN, Jutta Krellmann, angesichts aktueller Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zur Berufsausbildungsbeihilfe fest. Nach Angaben der Arbeitsagentur Hameln sind in ihrem Zuständigkeitsbereich aktuell über 550 Jugendliche und junge Erwachsene auf eine Berufsausbildungsbeihilfe angewiesen um ihr Leben eigenständig gestalten zu können. Im Jahr 2011 wurden in der Agentur für Arbeit Hameln 2.882.434 Euro für Berufsausbildungsbeihilfe bei  Erstausbildung ausgegeben.

„Jugendliche müssen flexibel und mobil sein, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Häufig bedeutet dass, dass sie von zu Hause wegziehen müssen. Alleine mit der Ausbildungsvergütung ist an eine eigenständige Lebensgestaltung nicht zu denken", so Jutta Krellmann

„Viele Auszubildende werden leider oft als billige Arbeitskräfte missbraucht und sind somit auf die Unterstützung der  Arbeitsagenturen angewiesen. Der Niedriglohnsektor darf sich nicht schon in der Ausbildung ausbreiten. Damit duldet die Bundesregierung Lohndumping vom ersten Tag der Ausbildung an," so Krellmann. Die Sprecherin für Arbeit und Mitbestimmung der Fraktion DIE LINKE im Bundestag erläutert weiter: „Damit sich aber alle Auszubildenden eine unabhängige, gesicherte Lebensführung aufbauen können, ist eine besser Ausbildungsförderungen, eine Ausbildungsvergütungen die sich nahe am Facharbeiterlohn bewegt sowie anschließend ein Recht auf unbefristete Übernahme nach der Ausbildung unumgänglich."