Die Altersarmut explodiert – die Bundesregierung guckt tatenlos zu

19.05.2017

Heute stellte die DGB ihren Rentenreport 2017 für Niedersachsen vor. Daraus geht hervor, dass Männer seit 2000 einen realen Rentenverlust von 160 Euro im Monat erlitten haben. Frauen standen im Jahr 2015 kaufkraftbereinigt lediglich 37 Euro mehr zur Verfügung. Jutta Krellmann, gewerkschaftspolitische Sprecherin für DIE LINKE im Bundestag, kommentiert:

„Die Erkenntnis, dass mehr als drei von vier Frauen sowie gut ein Drittel der Männer bereits jetzt eine Rente unter der Armutsgefährdungsgrenze erhalten, hat mich zutiefst geschockt. Die Bundesregierung hat tatenlos zugesehen, wie das Problem der Altersarmut unerträgliche Ausmaße angenommen hat. Bis zum Jahr 2030 will sie das Rentenniveau sogar weiter auf 44,5 Prozent senken.

Die 760.000 Menschen in Niedersachsen, oder fast ein Viertel aller Beschäftigten, die für Niedriglöhne arbeiten, erhalten bei dem Lohnniveau selbst nach 45 Jahre Vollzeit eine Rente weit unter der Armutsgrenze.

Das muss aber nicht sein. Denn in Österreich, wo alle in die gesetzliche Rente einzahlen, liegt die Durchschnittsrente für Neuverrentete mehr als doppelt so hoch. Damit alle eine Rente erhalten, wovon man leben kann, fordert DIE LINKE, dass alle Berufsgruppen künftig in die Rentenversicherung einzahlen und eine steuerfinanzierte Mindestrente von 1.050 Euro netto. Zudem muss die gesetzlichen Rente wieder auf 53 Prozent und der Mindestlohn auf 12€ erhöht werden.“