Die Feuerwehr löscht auch künftig

11.04.2012

Angebliche Pläne der Europäischen Kommission, die Arbeitszeit der freiwilligen Feuerwehren oder ähnlicher Tätigkeiten bei Vereinen und Verbänden in die europäische Arbeitszeit-Richtlinie aufzunehmen, führen zu einiger Aufregung. Wie aus einem Artikel der Dewezet vom 11.04.2012 zu entnehmen, wird auf EU-Ebene diskutiert die maximal zulässige Wochenarbeitszeit von 48 Stunden zu beschränken und die ehrenamtliche Arbeit dort mit einzubeziehen. Dieses würde das Modell der ehrenamtlichen Feuerwehren in Deutschland gefährden. „Nach Informationen unseres Kollegen Thomas Händel, MEP und Arbeitszeitexperte im Europäischen Parlament (Die LINKE) ist nicht ernsthaft zu erwarten das in Bezug auf die Arbeitszeitrichtlinie eine Ausweitung auf ehrenamtliche Tätigkeiten stattfinden soll. Dieses wurde bisher weder in den Verhandlungen der Sozialpartner noch in einem Kommissionsvorschlag thematisiert", so Jutta Krellmann, heimische Bundestagsabgeordnete.  

Seit Dezember 2011 verhandeln die Sozialpartner auf der europäischen Ebene über die Revision der Arbeitszeitrichtlinie. Sollten sie zu keiner Vereinbarung kommen, kann die Europäische Kommission ab September 2012 einen Vorschlag zur Überarbeitung der Richtlinie vorlegen. Die Befürchtungen gehen offenkundig auf ein Papier der Europäischen Kommission zurück. Hier wird insbesondere die freiwillige Feuerwehr genannt. Sie stellt jedoch selber fest, dass die Kriterien des EuGH zur Definition eines Arbeitnehmers bei der freiwilligen Feuerwehr nur schwer anzuwenden sind. Die Arbeitszeitrichtlinie erfasst nur Arbeitnehmer. Laut EuGH ist als Arbeitnehmer wer eine tatsächliche und echte wirtschaftliche Tätigkeit ausübt. Dies ist bei einer ehrenamtlichen Tätigkeit nicht der Fall.

"Auch künftig wird keine Regelung der Welt rein ehrenamtliches Engagement verbieten können. Trotzdem Holzauge sei wachsam und wichtig ist darüberhinaus, die in der Überarbeitung befindliche Arbeitszeitrichtlinie für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht aus den Augen zu verlieren. Möglicherweise muss der Widerstand gegen die Ausdehnung der Höchstarbeitszeiten für Alle und die Verringerung der Normalarbeitszeiten Widerstand organisiert werden", so Krellmann.