Gebäudereiniger müssen endlich armutsfeste Löhne erhalten

14.06.2017

„Meist kennen wir Sie nicht und sehen Sie nicht, und doch sind unsere Büros jeden Morgen gereinigt. Dafür gebührt den Gebäudereinigern nicht nur an diesem Tag Dank. Leben können die meisten von ihren Jobs nicht, viele arbeiten zu Niedriglöhnen und sind zusätzlich auf staatliche Leistungen angewiesen. Auch nach 45 Jahren Vollzeit droht den meisten Altersarmut. Wer sein Leben lang hart gearbeitet hat, hat dieses Schicksal nicht verdient“, erklärt Jutta Krellmann, gewerkschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zum morgigen Internationalen Tag der Gebäudereiniger sowie zur Forderung der IG BAU nach mehr Lohn für diese Berufsgruppe. Krellmann weiter:

„Es wäre das Mindeste, den Stundenlohn für Gebäudereiniger bundesweit um einen Euro anzuheben. Es ist ein Skandal, dass 27 Jahre nach der Wiedervereinigung die Löhne für der Gebäudereiniger im Osten zehn Prozent niedriger sind als im Westen. Die Anpassung der Löhne an die bundesdeutsche Realität ist längst überfällig. Dass sich kämpfen und organisieren lohnt, haben die Putzkräfte in Los Angeles eindrucksvoll bewiesen, auf deren Streik am 15. Juni 1990 der Internationale Tag der Gebäudereiniger zurückgeht. Sie hatten durch ihren Arbeitskampf eine Lohnerhöhung um 25 Prozent sowie die Einführung betrieblicher Krankenversicherungen durchgesetzt.

DIE LINKE fordert einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn in Höhe von zwölf Euro pro Stunde. So lässt sich Altersarmut verhindern, denn bei 45 Beitragsjahren ist ein Stundenlohn von mindestens 11,85 erforderlich, um im Alter nicht auf Grundsicherung angewiesen zu sein. Wenn in einer Branche der unterste Tariflohn über dem gesetzlichen Mindestlohn liegt, soll dieser für allgemeinverbindlich erklärt werden. Dazu ist die Allgemeinverbindlichkeitserklärung zu erleichtern.“