Polarisierung auf dem Arbeitsmarkt ist hausgemacht

13.06.2017

„Die Polarisierung auf dem Arbeitsmarkt ist keine zwangsläufige Entwicklung, sondern das Ergebnis neoliberalen Politik. Gute Arbeit und faire Löhne erreicht man nicht, wenn man Deregulierung und Flexibilisierung praktiziert und prekäre Beschäftigungsformen toleriert. Neben den Mitbestimmungsrechten von Beschäftigten im Betrieb ist das soziale Sicherungsnetz auszubauen. Erst wenn die Beschäftigten sich auf beides verlassen können, können sie schlechte Arbeitsbedingungen ablehnen und die Arbeitgeber müssen bessere Arbeitsbedingungen anbieten“, kommentiert Jutta Krellmann, Sprecherin der Fraktion DIE LINKE für Arbeit und Mitbestimmung, die heute in Berlin vorgestellten arbeitsmarktpolitischen Ratschläge der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Krellmann weiter:

„Genügend gute Arbeitsplätze schafft man nur durch Umverteilung der Arbeitszeit. Arbeit für alle gibt es nur ohne Schuldenbremse und durch eine Kräftigung der Binnennachfrage. Die Stärkung der Gewerkschaften und der Tarifbindung garantiert, dass man von seiner Arbeit auch leben kann. Sichere Arbeit gibt es nur ohne prekäre Arbeitsverhältnisse und gesunde Arbeit nur mit einer Anti-Stress-Verordnung. Die nationale und internationale Konkurrenz der Unternehmen darf nicht über schlechte Arbeitsbedingungen ausgetragen werden. Auf entsprechende Initiativen darf man bei einer Arbeitsministerin Andrea Nahles allerdings nicht hoffen, wie sich heute wieder einmal gezeigt hat.“