Aufwertung der Sozial- und Erziehungsdienste brauchte den Streik

04.06.2015

„Die freiwillige Schlichtung ist das Ergebnis des im Vorfeld von den Beschäftigten der Sozial- und Erziehungsberufen entschlossen geführten Arbeitskampfes“, erklärt Jutta Krellmann, gewerkschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, zur freiwilligen Schlichtung in der Tarifauseinandersetzung bei den Sozial- und Erziehungsberufen. Krellmann weiter:

„Ein vierwöchiger Streik in diesem Bereich ist selbstverständlich für alle Betroffenen schwierig und sorgt für eine aufgeregte Stimmung. Die Streikenden sind einem enormen Druck ausgesetzt: zusätzlich zum finanziellen Druck bei einem so langen Streik plagt sie auch noch das schlechte Gewissen, Kinder im Stich zu lassen und deren Eltern organisatorische Höchstleistungen abzuverlangen. Diese Eskalation haben die kommunalen Arbeitgeber bewusst provoziert, anders ist der bisherige Verhandlungsunwillen nicht zu erklären.

DIE LINKE begrüßt, dass sich Gewerkschaften und kommunale Arbeitgeber nun auf eine freiwillige Schlichtung in diesem Tarifkonflikt verständigt haben. Auf dem Verhandlungsweg war offensichtlich kein weiteres Tarifergebnis bei den Fragen der Aufwertung und Höhergruppierung möglich. Bestimmte Forderungen brauchen eben den Druck eines Streiks, damit Bewegung in
die Verhandlungen kommt. Das sind gute Voraussetzungen, damit es bei der Schlichtung zu akzeptablen Ergebnissen kommt. So funktioniert ernstgemeinte Tarifpolitik, wenn man den Sozialpartnern zugesteht, dass sie eigene Wege finden, um zu einem Ergebnis zu kommen, anstatt sie durch das Tarifeinheitsgesetz dazu zu zwingen.“