Der Schlüssel zur Beendigung des Kita-Streiks liegt beim Bund

01.06.2015

„Dass die Kitas seit Wochen geschlossen sind, liegt an der Komplettverweigerung der kommunalen Arbeitgeber bei den Tarifverhandlungen und an ihrer Unfähigkeit, beim Bund die notwendigen
Finanzmittel einzufordern“, erklärt Jutta Krellmann, gewerkschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, zum Beginn der vierten Streikwoche bei den Sozial- und Erziehungsdiensten. Krellmann weiter:

„Streiks in diesem Bereich tun Arbeitgebern ökonomisch nicht weh. Es steht keine Produktion still und jeder Streiktag spart Lohnkosten. Von den Auswirkungen betroffen sind Kunden, Patienten oder Kinder. Es ist hilfreich und klug, wenn betroffene Eltern ökonomischen Druck aufbauen und von den Kommunen z. B. die Kita-Gebühren zurückverlangen. Hinter dem Verhandlungsunwillen der Arbeitgeber steckt auch das Kalkül, dass sich die Wut und Hilflosigkeit der Eltern, wenn die Kitas für einen längeren Zeitraum geschlossen bleiben, gegen die Streikenden und ihre Gewerkschaften richtet. Empörte Eltern durchschauen das, lassen sich nicht länger von den kommunalen Arbeitgebern instrumentalisieren und laufen in einigen Städten bereits Sturm gegen die Rathäuser.

Im Bund reden alle in den Regierungsparteien von einer längst überfälligen Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe. Wenn man genau hinschaut sieht man, dass der Bund die Kommunen am ausgestreckten Arm verhungern lässt. Deswegen müssen die Kommunen dafür sorgen, dass der Bund ihnen die notwendigen Mittel zur Verfügung stellt, um eine Aufwertung der Sozial- und Erziehungsdienste und gute Arbeit zu finanzieren.“