Schuften bis der Arzt kommt - Immer mehr Menschen arbeiten in Schichten, am Wochenende oder nachts

19.02.2013

Eine große Presseresonanz fand in dieser Woche die Anfrage der Linksfraktion an die Bundesregierung zum Thema der atypischen Arbeitszeiten. Denn aus der Antwort der Bundesregierung geht hervor, dass die Arbeit in Schichten, am Wochenende oder nachts auf dem Vormarsch ist. So ist allein die Zahl der Beschäftigten, die abends arbeiten, innerhalb von zehn Jahren um 46 Prozent angestiegen. Jutta Krellmann, Sprecherin der Linksfraktion für Arbeit und Mitbestimmung, kritisierte diese Entwicklung scharf. Mit der Ausweitung atypischer Arbeitszeiten würden nicht nur die Profite der Unternehmen, sondern vor allem auch der Arbeitsstress bei den Beschäftigten steigen. Während im Jahr 2010 bereits 53,5 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund psychischer Störungen gezählt wurden, waren es im Jahr 2011 sogar 59,2 Millionen. Die Bundesregierung schiebt auch dieses Problem wieder auf die lange Bank – zu Lasten der betroffenen Beschäftigten. Jutta Krellmann: „Der Psycho-Stress ist eine tickende Zeitbombe in der Arbeitswelt und muss endlich eingedämmt werden. Die Bundesregierung lässt zu, dass Millionen von Beschäftigten erheblichen zusätzlichen Krankheitsrisiken ausgesetzt sind. Atypische Arbeitszeiten am Abend, in der Nacht wie auch Schichtarbeit müssen eingegrenzt werden. DIE LINKE fordert außerdem eine Anti-Stress-Verordnung, wie sie die IG Metall vorschlägt.“

Presse zu der Kleinen Anfrage >Psychische Belastungen aufgrund flexibler und atypischer Arbeitszeiten< BT-Drs. 17/11974:

FAZ

Frankfurter Rundschau

WAZ

SWR 

Süddeutsche Zeitung