Solidaritätsbrief Nokia Siemens Networks (NSN)

21.02.2012

Sehr geehrter Herr Löscher,
Sehr geehrter Herr Kaeser,


wir, die Bundestagsabgeordneten Klaus Ernst, Werner Dreibus,
Nicole Gohlke, Jutta Krellmann, Ulla Lötzer und Sabine
Zimmermann von der Fraktion DIE LINKE. sind erschüttert über die
Nachrichten in Zusammenhang mit Nokia Siemens Networks (NSN).
Wegen Missmanagement und falschen Geschäftsentscheidungen
ist nach der Fusion zweier profitabler Unternehmen ein
Verlustbringer aus dem Wunschkind NSN geworden. Aus diesem
Grund haben Sie bereits seit 2007 alleine in München die Anzahl
der Beschäftigten quasi halbiert. Nun sollen auch diese
Beschäftigten für die Fehler der Geschäftsleitung bezahlen.
Wir ermahnen Sie, übernehmen Sie Verantwortung für die falsche
Politik Ihres Managements. Der Verlust vieler tausender
Arbeitsplätze wäre nicht nur für die gesamte Republik ein Desaster,
die wegfallenden 3600 Arbeitsplätze in München wären für die
Region eine Katastrophe. Einnahmeausfälle bei der
Sozialversicherung und der Steuer, Verlust an Kaufkraft und die
Abwanderung von Know-how wären die Folge. Ganze Familien
wären von einem sozialen Abstieg betroffen.

Wir werben dafür, möglichst viele Arbeitsplätze bei der NSN in
München zu erhalten und den Kolleginnen und Kollegen eine
dauerhafte Perspektive zu schaffen. Setzen Sie ein kompetentes
Management ein, das diesemZiel auch gerecht wird.
Die wirtschaftliche Lage ihres Unternehmens zeigt, wie wichtig es ist,
die Beschäftigten an den unternehmerischen Entscheidungen aktiv zu
beteiligen.
Wir als DIE LINKE. werden uns deshalb mit noch mehr Energie für
mehr Mitbestimmung und Demokratie in derWirtschaft einsetzen.


Mit freundlichen Grüßen