SPD und Union fabrizieren nicht mehr als Murks in der Arbeitsmarktpolitik
20.11.2013„Groß war das Wahlversprechen der SPD für mehr Fairness und
Gerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt. Groß droht jetzt die Enttäuschung
für viele Menschen zu werden, die für Niedriglöhne und in unsicheren
Beschäftigungsverhältnissen schuften müssen." kommentiert Jutta
Krellmann, Sprecherin für Arbeit und Mitbestimmung der Fraktion DIE
LINKE die Ergebnisse der sechsten großen Verhandlungsrunde von Union und
SPD im Bereich der Arbeitsmarktpolitik. „Nach wochenlangen
Verhandlungen sind handfeste Verbesserungen für die Beschäftigten auch
mit Lupe nur schwer zu finden." ...
Krellmann kritisiert weiter: „Die SPD lässt sich beim gesetzlichen
Mindestlohn wie ein Tanzbär von der Union durch die Manege führen. Höhe
und Zeitpunkt der Einführung bleiben dem Koalitionsgeschacher der
Parteivorsitzenden am Ende der Verhandlungen überlassen. Ausnahmen für
Branchen und Regionen oder der Fortbestand von Tariflöhnen, die unter
dem Mindestlohn liegen, sind weiter im Gespräch. Damit würde der
Mindestlohn seine Funktion als unterste Haltelinie für existenzsichernde
Löhne nicht erfüllen. Er wäre nicht mehr als ein Etikettenschwindel.
Auf strengere Regeln für Leiharbeit hat sich die Runde ebenfalls nicht
verständigt. „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit", wie auch von der SPD im
Wahlkampf noch gefordert, rückt in weite Ferne. Dem Lohndumping durch
Leiharbeit kann jedoch nur so ein Riegel vorgeschoben werden. Ähnlich
willenlos präsentieren sich Union und SPD beim Thema Werkverträge. Und
die Abschaffung sachgrundloser Befristungen macht die SPD entgegen ihrer
Versprechungen im Wahlkampf offensichtlich gar nicht erst zum
Gegenstand der Koalitionsverhandlungen.
Bei all diesen wichtigen
Maßnahmen zur Eindämmung der prekären Beschäftigung bleibt die SPD mit
der Union stecken. Aber über ein Gesetz zur Tarifeinheit mit dem das
Prinzip „ein Betrieb ein Tarifvertrag" festgeschrieben werden soll, sind
sich beide Parteien offenbar schnell einig. Da schrillen die
Alarmglocken ganz laut. Einschränkungen des Streikrechts sind für DIE
LINKE nicht akzeptabel. Stattdessen brauchen die Beschäftigten und ihre
Gewerkschaften das Recht auf den politischen Streik.
Will die
SPD nicht ihr zentrales Wahlversprechen brechen, muss sie endlich ihre
eigenen Forderungen für eine gerechtere Arbeitswelt ernst nehmen. Dem
Bundestag liegen bereits Gesetzentwürfe der LINKEN zur sofortigen
Einführung eines Mindestlohns in Höhe von 8,50 Euro und zur Abschaffung
von sachgrundlosen Befristungen vor. Eine Mehrheit ist vorhanden. Der
Murks der der angehenden Großen Koalition ist nicht alternativlos!"