Weniger Pendler-Stress erfordert mehr Mitbestimmung und ein Ende der Deregulierung

16.08.2012

"Die Umstrukturierung der Wirtschaft in Form von Betriebsverlagerungen und Werksschließungen zwingt immer mehr Menschen zum Pendeln über immer weitere Strecken. Sie schafft eine wachsende Zahl von Arbeitsnomaden, die kaum noch Zeit haben für Erholung, Familie und Freizeit, und deshalb häufiger erkranken", kommentiert Jutta Krellmann, Sprecherin der Fraktion DIE LINKE für Arbeit und Mitbestimmung, die heute von der AOK veröffentlichten Zahlen zur psychischen Belastung von Berufspendlern. Krellmann weiter: "Die Bundesregierung fördert diese Tendenz mit ihrer Politik der Deregulierung und ist mitverantwortlich für die wachsende Belastung von Berufspendlern. Die Zunahme von Leiharbeit und befristeter Beschäftigung zwingt Millionen von Menschen zur Arbeit an häufig wechselnden Einsatzorten. Zudem können sich Millionen Beschäftigte keine Wohnung in der Nähe ihres Arbeitsplatzes leisten. Arbeitssuchende müssen seit Einführung der Hartz-Gesetze immer weitere Wege in Kauf nehmen, um eine Arbeit zu bekommen. Um diesen Prozess zu stoppen, müssen die Beschäftigten in den Betrieben mehr wirtschaftliche Mitbestimmungsrechte bekommen. DIE LINKE fordert außerdem ein Verbot der Leiharbeit, einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn und eine grundlegende Überarbeitung der geltenden Zumutbarkeitsregeln zu Gunsten der Arbeitssuchenden, um die wachsende Belastung von Berufspendlern zu stoppen."