Zur Katastrophe in der Meyer Werft in Papenburg erklärt MdB Jutta Krellmann:
30.07.2013Der niedersächsische Generalsekretär der CDU, Ulf Thiele, hat
ein Teil des Problems erkannt, nämlich, dass es in einigen Bereichen keine
gültigen Tarifverträge gibt. Um das Versagen der Bundesregierung zu kaschieren
versucht er die Schuld an den Missständen den Gewerkschaften anzulasten:
Seit der Einführung der Hartz-Gesetze und der Liberalisierung
von Leiharbeit unter rot-grün, kämpfen die Gewerkschaften mit den Auswirkungen
dieser Arbeitsmarktpolitik. Helfen würde ein allgemeiner gesetzlicher
Mindestlohn und die Erleichterung der Allgemeinverbindlichkeitserklärungen von
Tarifverträgen. Bei beiden Vorschlägen der Opposition, aber auch der
Gewerkschaften selbst, stellt sich die Bundesregierung quer, obwohl sie es weiß
und handelt nicht.
Die Sprecherin für Arbeit und Mitbestimmung der Linksfraktion im
Bundestag Jutta Krellmann dazu: „Im einem Betrieb wäre das Arbeitsverweigerung
und würde zur fristlosen Kündigung führen. Die rumänischen Beschäftigten
arbeiten teilweise für weniger als 3€ die Stunde, das in 12 Stunden-Schichten
und ohne Krankenversicherung. Die Bundesregierung lässt Ausbeutung bewusst zu.
Das momentane Arbeitnehmerentsendegesetz und der fehlende Mindestlohn, dass
Arbeitgebern in Deutschland ermöglicht ausländische Beschäftigte, nach dem in
ihrem Herkunftsland üblichen Lohn zu bezahlen. Mangelnde Kontrollen, eine klassische Aufgabe
des Staates, die durch Einsparungen immer schwieriger werden, tun ihr übriges.
Die verstorbenen Männer und ihre Kollegen sind bei einer rumänischen
Firma angestellt die als Subunternehmen, einen Personaldienstleister in Emden,
ihren Sitz hat. Diese wiederrum verhandelt mit der Meyer Werft. Hier kann und
will niemand mehr durchblicken.
Die Bundesregierung muss endlich handeln und den Missbrauch von
Werkverträgen zu Lohndumpingszwecken, nicht nur bei dramatischen
Einzelbeispielen, stoppen. Mehr Kontrollen, Beratungsstellen für ausländische
Arbeitnehmer und ein gesetzlicher Mindestlohn sind Forderungen der LINKEN dazu."