Betriebsräte-Mobbing bei Enercon?

19.02.2015
STOP Union-Busting

Hinter Betriebsrats-Mobbing und Union-Busting verbirgt sich ein systematisches und strategisches Vorgehen gegen eine im Arbeitnehmersinne aktiv ausgestaltete betriebliche und gewerkschaftliche Interessensvertretung. In Deutschland sind diese Ansätze nachweisbare (seit 2 Jahrzehnten), doch bis heute kaum erforscht.

- Buchveröffentlichung zu BMW und Union-Busting (Artikel Junge Welt, 03.02.2015)

- Broschüre: Union Busting in Deutschland (Otto Brenner Stiftung)

- Buch: Die Fertigmacher (Autoren: E. Wiegand; W. Rügemer)

Der Betriebsratvorsitzende der Enercon Tochterfimra WEA Service Ost, Nils-Holger Böttger, sollte außerordentlich gekündigt werden. Die Arbeitgeberseite beantragte ein Zustimmungsersetzungverfahren, weil er sich für besser Arbeitsbedingungen für Leiharbeitnehmer und Leiharbeitnehmerinnen eingesetzt hat. Das Arbeitsgericht Magdeburg entschied am 11.02.2015 die beantragte Zustimmung zu verweigern. Ein Erfolg für die innerbetriebliche DEMOKRATIE und MITBESTIMMUNG.

Dabei geht die Auseinandersetzung um die betriebliche und gewerkschaftliche Interessensvertretungen innerhalb Enercons und Tochterfirmen weiter.

Dies stellt Nils-Holger in seinem DANKESSCHREIBEN heraus. So wenden sich aktuell 76 Betriebsratmitglieder aus 14 Enercon Betrieben mit einem offenen Brief an die Firmenleitung, speziell an Hans-Dieter Kettwig, und fordern einen konstruktiven Dialog.

Ebenso ruft die IG-Metall Magdeburg die Arbeitgeberseite auf, in einen konstruktiven Dialog überzugehen und weiterer Schritten gegen die Behinderung der betrieblichen und gewerkschaftlichen Interessensvertretung zu unterlassen. 

Vor dem Hintergrund der der Zunahme von Fällen des Betriebsräte-Mobbings veranstaltet die Fraktion DIE LINKE. im Bundestag eine Betriebsräte- und Personalrätekonferenz am 02.06.2015 in Hannover, wo wir eine Austauschprozess anstoßen wollen. Unter anderem wird auch Nils-Holger Böttger von seinen Erfahrungen berichten.