Folgen der gesetzlichen Tarifeinheit

13.10.2014

Auswertung der Antwort der Bundesregierungauf die Kleine Anfrage  „Folgen der gesetzlichen Tarifeinheit“ (Drs. 18/2534) von Jutta Krellmann u.a. und der Fraktion DIE LINKE im Bundestag

Internationale Streikvergleiche weisen Deutschland als ein vergleichsweise konfliktarmes Land aus.  Die Anzahl von Ausfalltagen aufgrund von Arbeitskampfmaßnahmen (Streik + Aussperrung) liegt in Deutschland im Zeitraum 1994 – 2013 bei 2.549.226. Im Vergleich liegt Deutschland weit hinter dem Durchschnitt vergleichbarer westeuropäischer Länder. So verzeichnen im vergleichbaren Zeitraum Frankreich viermal, Italien achtmal und Spanien fast 15 Mal so viele Ausfalltage, bei wiederum weniger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bzw. weniger Industrie. Gleichzeitig ist in diesem Zeitraum ein massiver Rückgang der Tarifbindung in Deutschland zu beobachten.

 

Dazu erklärt Jutta Krellmann, gewerkschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag:

„Diese Neiddebatte ist doch verräterisch für unsere Gesellschaft. Als ob Gewerkschaften des Streiks wegen zum Arbeitskampf aufrufen würden. Sie tun dies, um die Arbeits- und Lebensverhältnisse ihrer Mitglieder zu verbessern. Das ist Interessenvertretung und der Arbeitskampf das einzige Mittel, das abhängig Beschäftigte hierzulande haben. Wenn die Bundesregierung den Gewerkschaften unterstellt, dass sie das ganze Land in Geiselhaft nehmen, dann ist die Debatte nicht mehr sachgerecht. Im Endeffekt halten uns die kleineren Gewerkschaften doch den Spiegel vor, indem sie uns zeigen, was möglich ist, wenn man sich gut organisiert.“

 

Die 32-seitige Antwort der Bundesregierung finden Sie hier.

Eine Zusammenfassung, sowie die Ergebnisse im Einzelnen, finden Sie hier: Folgen der gesetzlichen Tarifeinheit