Qualität der Ausbildung sichern, attraktive Bedingungen für Ausbilderinnen und Ausbilder schaffen

06.08.2019

Nachricht von Birke Bull-Bischoff, Jutta Krellmann, 02. August 2019

In diesen Tagen beginnen viele junge Menschen in Deutschland ihre Berufsausbildung. Ein wichtiger neuer Lebensabschnitt, bei dem die Auszubildenden nicht alleine gelassen werden dürfen. Die Aufgabe der Politik ist es gute Rahmenbedingungen für die berufliche Bildung zu schaffen. Hier ist die Bundesregierung in der Pflicht. Die aktuelle Reform des Berufsbildungsgesetzes geht teilweise in die richtige Richtung. Das beispielsweise endlich eine Mindestausbildungsvergütung eingeführt wird, ist zu begrüßen. Wenn es aber um gute Ausbildungsbedingungen für alle Auszubildenden geht, bleibt viel Luft nach oben.

Es gilt die Berufsbildung zukunftsfähig zu gestalten sowie hochwertige berufliche Aus- und Weiterbildung für alle abzusichern. Als LINKE im Deutschen Bundestag setzen wir uns dafür auch in der Enquetekommission "berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt" ein, in der wir mit Birke Bull-Bischoff und Jutta Krellmann vertreten sind.

Als LINKE fordern wir einen Ausbildungsplatz für jeden jungen Menschen. Niemand soll unversorgt und außen vor bleiben, wie zum Beispiel in Warteschleifen des Übergangssystems. Inklusive Berufsbildung heißt, um es mit Karl Marx zu sagen, „jede/r nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen“, und das bedeutet individuelle Bildungs- und Berufswege für alle. Dafür müssen die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden: Die finanzielle Verantwortung für ausgebildete Fachkräfte muss auf alle Unternehmen übertragen werden. Außerdem gilt es die Ausbildungsqualität zu stärken und die Mitbestimmung auszubauen.

Zu einer guten Berufsausbildung gehören auch fähige Ausbilderinnen und Ausbilder. Ohne sie geht gar nichts. Doch es fehlt an Nachwuchs. Deshalb muss die Bundesregierung attraktivere Bedingungen für Ausbilderinnen und Ausbilder schaffen. Das ist das beste Mittel gegen Nachwuchsmangel. Es gibt Probleme mit den bestehenden Aufstiegsqualifizierungen für Ausbilder. Es gibt seit einigen Jahren den geprüften Aus- und Weiterbildungspädagoge und den geprüften Berufspädagoge. Doch sie werden kaum genutzt. Die Betriebe müssen mehr in die Pflicht genommen werden, um eine betriebliche Laufbahn für Ausbilderinnen und Ausbilder zu ermöglichen. Als LINKE fordern wir: mehr finanzierte Qualifizierung für Ausbilderinnen und Ausbilder und deren Freistellung um sich weiterzubilden. Das ist gerade jetzt wichtig, in Zeiten der Digitalisierung und Transformation.