Schlecker Pleite: Vermögensverhältnisse der Familie Schlecker müssen jetzt gründlich aufgeklärt werden!
26.06.2012Diesen Mittwoch sollen die letzten 2.800 Schleckermärkte
geschlossen werden. Während in Niedersachsen durch die
Schlecker-Insolvenz insgesamt rund 2.500 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz
verlieren und in eine ungewisse Zukunft blicken, fällt die
Schlecker-Familie weich. Nach einem Bericht des ‚Handelsblatt‘ zufolge,
besitzen die Kinder von Anton Schlecker immer noch ein Vermögen von rund
40 Millionen Euro.
Jutta Krellmann, Sprecherin für Arbeit und Mitbestimmung der
Linksfraktion im Bundestag, erklärt: „Die Forderung des
Gesamtbetriebsrates nach einer genauen Prüfung des Familienvermögens ist
absolut berechtigt. Denn die Schlecker-Kinder haben diesen
zweistelligen Millionenbetrag durch Subunternehmen der Familie
erwirtschaftet. Zu diesen Familienunternehmen zählen die ‚LDG Logistik-
und Dienstleistungsgesellschaft‘, die ‚BDG Bau- und
Dienstleistungsgesellschaft‘ sowie die Leiharbeitsagentur ‚Meniar‘.
‚Meniar‘ hat rund 4.300 Beschäftigte, die von Schlecker zuvor entlassen
wurden, zu deutlich schlechteren Bedingungen als Leiharbeiter an
Schlecker vermittelt. Mittlerweile haben ‚LDG‘ und ‚BDG‘ ebenfalls
Insolvenz angemeldet. Jedoch nicht wegen Zahlungsunfähigkeit, sondern
weil die Drogeriemarktkette ‚Schlecker‘ der einzige Kunde war. Der nun
erhobene Vorwurf, dass Schlecker überteuerte Rechnungen an die Firmen
der Kinder getätigt hat, muss schonungslos aufgeklärt werden. Ich
begrüße daher die Entscheidung von Hans-Henning Adler,
Fraktionsvorsitzender der Linken im niedersächsischen Landtag,
Strafanzeige gegen Anton Schlecker wegen Verstoß gegen § 283
Strafgesetzbuch zu stellen. Angesichts der drohenden Notlage vieler
ehemaliger Schlecker-Beschäftigten wäre es ein Skandal sondergleichen,
wenn die Vorwürfe zutreffen sollten, das Bestandteile des
Schlecker-Vermögens vor der Insolvenz beiseite geschafft oder
verheimlicht wurden.“