Themenabend in Linden-Limmer: Arm trotz Arbeit?

31.03.2016

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Arm trotz Arbeit?
Über diese Frage habe ich am vergangenen
Mittwoch im FZH Linden
in Hannover mit ca. 30 Teilnehmern mit guter Stimmung diskutiert. Wie können
Menschen von ihrer Arbeit gut leben und welche Stellschrauben müssen gedreht
werden, um besonders die Situation von prekär Beschäftigten zu verbessern?

Wir wissen alle, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer
weiter auseinanderklafft. Dass das kein rein ostdeutsches Phänomen mehr ist,
zeigt sich auch daran, dass schon jetzt viele Kommunen im Westen Deutschlands
von Armut betroffen sind.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten
sinkt immer weiter und gleichzeitig steigt die Zahl der prekär Beschäftigten. Dadurch können viele Menschen nicht mehr von ihrer
Arbeit leben. Es sind besonders junge
Beschäftigte und Frauen, die prekär arbeiten und damit sowohl ein hohes
Armutsrisiko aufweisen, als auch von Altersarmut bedroht sind.

Die Positionen der Linken sind hier eindeutig.
Es ist beispielsweise notwendig, dass ein Minijob schon ab dem ersten Euro der
vollen Sozialversicherungspflicht unterliegt. Wir setzen uns dafür ein, dass
eine sachgrundlose Befristung nicht mehr möglich ist. Diese Maßnahmen würden
dazu führen, dass Menschen endlich ihn der Lage wären, ihrem Leben eine
Perspektive und Planungssicherheit zu geben. Es geht darum, dass Menschen von
ihrer Arbeit leben können müssen und nicht gezwungen sind, am Ende des Monats beim
Jobcenter ergänzende Leistungen zu beantragen.
Die anschließende lebhafte Diskussion wurde von
den Teilnehmern mit ihren eigenen Erfahrungen ergänzt. Wir haben an ihren konkreten
Beispielen festgestellt, dass gute Arbeit das menschliche Bedürfnis nach
Sicherheit und einem guten Lohn beinhalten muss.
Auch die Frage, wie man sich für
Arbeitnehmerrechte einsetzen kann, wurde gestellt. Die in Hannover
stattfindende Anti-TTIP Demo
am 23. April beispielsweise gibt uns eine Gelegenheit, Menschen für eine
soziale Welt zu mobilisieren und auf die Straße zu bringen.
Denn gerade das geplante Freihandelsabkommen TTIP führt zu einer massiven Einschränkung von
Arbeitnehmerrechten und der Beschneidung von hart
erkämpften Sozialstandards.

Jutta
Krellmann, MdB

Gewerkschaftspolitische
Sprecherin

Sprecherin für Arbeit und Mitbestimmung