Von der Leyen duckt sich weg

18.07.2012

„Ursula von der Leyen stiehlt sich
aus der politischen Verantwortung gegenüber Leiharbeits-Beschäftigten.
Sie versteckt sich hinter den tariflichen Vereinbarungen in der Metall-,
Elektro- und Chemieindustrie, um das Equal-Pay-Prinzip nicht
flächendeckend durchsetzen zu müssen“, kommentiert Jutta Krellmann
Medienberichte, denen zufolge die Bundesarbeitsministerin ein geplantes
Gesetz zur Gleichstellung von Leiharbeitnehmerinnen und
Leiharbeitnehmern vorerst auf Eis gelegt hat. Die Sprecherin der
Fraktion DIE LINKE für Arbeit und Mitbestimmung weiter:

„Die vereinbarten tariflichen Regelungen, auf die sich die
Ministerin bezieht, gelten leider nur für einen kleinen Teil der eine
Millionen Leiharbeitsbeschäftigten. Die Zuschläge richten sich nach der
Einsatzdauer. Die große Mehrheit kommt gar nicht in den Genuss dieser
Zuschläge, da die durchschnittliche Einsatzdauer von Leiharbeitskräften
in einem Betrieb weniger als drei Monate beträgt und die Regelungen
nicht für alle Branchen gelten.

Ich fordere die Ministerin auf,
ihrer Pflicht nachzukommen und sich für eine gesetzliche Regelung zur
Durchsetzung des Equal-Pay-Prinzips für alle Leiharbeitsbeschäftigten
stark zu machen, statt mit fadenscheinigen Ausflüchten herumzueiern. DIE
LINKE fordert gleiches Geld für gleiche Arbeit im gleichen Betrieb –
ohne wenn und aber. Für Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter fordern wir
zusätzlich einen Flexibilitätszuschlag von zehn Prozent als Ausgleich
für die mit diesen Stellen verbundenen Anforderungen.“